Zu den Opfern der anhaltenden Niedrigzinspolitik gehören Rentenfonds. Die Staatsanleihen bonitätsstarker Länder wie Deutschland und der Schweiz weisen durchweg Negativrenditen auf, global trifft das für rund ein Viertel aller Investment-Grade-Anleihen zu. Auf über 18 Billionen Euro summierte sich das Volumen negativ verzinster Anleihen Ende 2020, wie die Finanzagentur Bloomberg errechnete. Raus aus Rentenfonds also?
Davon raten Investmentexperten wiederum ab. Denn zum einen trägt die Assetklasse zur wichtigen Diversifizierung von Anlegerportfolios bei und bildet im Verbund mit risikoreicheren Anlagen einen Stabilitätsanker, der die Schwankungen begrenzt. Zum anderen winken bei erfolgreichen Rentenfonds durchaus Renditen von mehr als 3 Prozent p. a. Ob das auch weiterhin gelingt, hängt wesentlich von der zukünftigen Zinspolitik ab. Angesichts der enormen Schulden, die im Zuge der Pandemiebewältigung angehäuft wurden und werden, ist auf diesem Feld jedoch nicht so schnell mit einer Wende zu rechnen.